Veranstaltungen in Vorbereitung:
21.1.
Kritik des Autoritarismus – K-Gruppen als Zuspitzung einer autoritären Gesellschaftsform
Vortrag und Diskussion mit Jonathan Eibisch
Sogenannte Kader-Gruppen verschiedener Ausrichtung sind seit ca. 2021 deutschlandweit, sogar europaweit auf dem Vormarsch. Das Phänomen, welches in den 70er und 80er Jahren der BRD bekannt wurde, wurde
wiederbelebt. Neoleninistische Gruppierungen bleiben dabei keineswegs nur obskure Vereinigungen von hängengebliebenen Alt-Genoss*innen. Vielmehr ziehen sie verstärkt junge Menschen an und reklamieren
den Faktor Militanz für sich.
Für Anarchistinnen ist diese Entwicklung aus mehreren Gründen ärgerlich und beängstigend. Zum einen werden autoritäre Kommunistinnen als unliebsame Konkurrenz erlebt. Andererseits kann bei ihnen zurecht
verkürzte Herrschaftskritik, verbunden mit aufgewärmten, billigen Versprechungen konstatiert werden. Weiterhin prägen sie ihre Mitglieder und Sympathisant*innen in autoritären Denkmustern und Verhaltensweisen und instrumentalisieren Bündnisse um ihre Machtbasis auszubauen.
Schauen wir genauer hin, wird deutlich, dass der Auftrieb des neoleninistischen Pseudo-Kommunismus Ausdruck und Symptom von umfangreichen autoritären Zuspitzungen in der Gesellschaftsform insgesamt ist. Wie in den 70er Jahren handelt es sich bei ihm um eine Verfallserscheinung von emanzipatorischen sozialen Bewegungen. Diese geht mit der Zunahme staatlicher Repression, der Faschisierung weiterer sozialer Milieus, der Verdrängung grundlegender Krisenerscheinungen, dem Angriff auf die liberale Demokratie, sowie mit dem Abbau sozialer Sicherungen, einher.
Wer K-Gruppen kritisiert, muss sich ebenso die Frage stellen, warum die AfD mittlerweile die meisten Stimmenanteile erhält und ein großer Teil der Bevölkerung extrem rechte Ansichten teilt oder offen unterstützt. Thematisiert werden muss, wie Regierungen Minderheiten in Geiselhaft nehmen, um autoritäre Maßnahmen durchzusetzen oder warum viele aggressiv darauf reagieren, wenn Menschen sich selbst bestimmen wollen.
Februar-Mai
Veranstaltungsreihe Desertieren
Das Desertieren kultivieren – permanente Verweigerungshaltung – Wege zur Autonomie
Können wir eine Kultur des Desertierens initiieren, heraus aus allen Formen der Unterdrückung oder der Unterordnung? Sich verweigern, aussteigen, austreten aus einer Welt der Autorität und der Hierarchien – jeder Form der Herrschaft die Mitarbeit und den Gehorsam versagen.
